Gewalt gehört vielerorts zum Alltag von Frauen und ist eines ihrer größten Gesundheitsrisiken. Am 25. November, dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, machen viele Organisationen seit 20. Jahren international auf diesen Missstand aufmerksam.
Weltweit ist die Form der häuslichen Gewalt am meisten verbreitet. Häusliche Gewalt ist auch in Deutschland Alltag und passiert täglich direkt unter uns. Das Dunkelfeld ist gerade in diesem Bereich groß, da viele Taten nicht zur Anzeige kommen. Bei der Partnerschaftsgewalt verzeichnet die Kriminalstatistik in Deutschland für das Jahr 2023 bei den Opfern einen Anstieg um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 167.639 Opfer. Betroffen sind vor allem Frauen: Bei Partnerschaftsgewalt waren 79,2 Prozent der Opfer Frauen, bei der häuslichen Gewalt 70,5 Prozent. Dramatisch sind auch andere Zahlen: Jeden Tag gibt es in Deutschland den Versuch eines Mannes, seine Partnerin bzw. Ex-Partnerin zu töten; an jedem dritten Tag kommt es im Schnitt zu einem vollendeten Tötungsdelikt. 2023 wurden 360 Frauen und Mädchen Opfer eines vollendeten Tötungsdeliktes, weitere 578 überlebten schwer verletzt.
Hinter all diesen Zahlen stehen persönliche Schicksale. Gewalt gegen Frauen ist kein privates Thema – es betrifft uns alle. Um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen, finden in Münster zum Aktionstag zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Das Amt für Gleichstellung hat eine Übersicht von Aktionen und Veranstaltungen in Münster veröffentlicht: Veranstaltungsübersicht zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen | Stadt Münster.
Unser Appell: Informiert euch. Schaut hin. Sprecht an. Unterstützt. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Versagen, sondern Ausdruck eines gesellschaftlichen und politischen Problems.
Quellen:
HaeuslicheGewalt2023.pdf
BKA - Partnerschaftsgewalt - Kriminalstatistische Auswertung
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen | Hintergrund aktuell | bpb.de